Berichte aus dem Berufs-Alltag
🔴 Wir brauchen eure Unterstützung:
Täglich leidet nicht nur das Personal im Gesundheits- und Sozialwesen unter dem akuten Personalmangel – die Leidtragenden sind die Menschen, die wir versorgen!!
Kliniken, Pflegeheime, Rettungsdienste, Therapeuten, pädagogisches Personal, … wie macht sich die aktuelle Situation in eurem Bereich bemerkbar und wie sieht aktuell euer Alltag aus?
Wir von “Zentrum Gesundheit & Soziales” möchten die Aufmerksamkeit auf die Missstände lenken und bitten euch um Berichte aus eurem Berufs-Alltag.
Schreibt uns an:
kontakt@zentrum-gesundheit-soziales.de
Achtet bitte darauf, dass keine Namen genannt werden. Schön wäre es, wenn ihr euren Landkreis nennt, um für die Menschen einen direkten Bezug herzustellen.
Eure Berichte werden wir im ersten Schritt auf unserer Homepage
https://zentrum-gesundheit-soziales.de/
veröffentlichen, um die teils dramatischen Zustände für die breite Öffentlichkeit sichtbar werden zu lassen. Im zweiten Schritt schicken wir eure gesammelten Erfahrungsberichte an die Bundesregierung! Weitere Schritte werden folgen.
Dieser Aufruf richtet sich ausdrücklich an ALLE Kollegen und darf gern geteilt werden – betroffen von den Missständen ist JEDER!
Ambulanter Pflegedienst in Braunschweig: „Ich arbeite in einem ambulanten Pflegedienst in Braunschweig. Täglich bekommen wir mehrere Anfragen, ob wir Pflegekunden neu aufnehmen können. Wie oft muss ich dann sagen "Tut mir sehr leid, wir haben keine freien Kapazitäten" und genauso oft bekomme ich zu hören "Was sollen wir dann nur machen? Sie sind schon der x-te Pflegedienst, den wir anrufen, und niemand hat Zeit!" Vor einiger Zeit haben wir in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband mal eine Erhebung darüber gemacht, wie oft wir Kunden absagen mussten und das Ergebnis den Kassen mitgeteilt - es hat sich niemand dafür interessiert, schlimmer noch, es wurde behauptet, dass das nicht stimme! Fällt eine Kollegin wegen Krankheit aus, kommt es immer öfter vor, dass wir Angehörige bitten müssen, die Pflege selber zu übernehmen, weil kein Personalersatz da ist. Kolleginnen sind ausgebrannt, weil es keinen gut gefüllten Personalpool gibt, aus dem man schöpfen könnte, wenn jemand ausfällt. Resultat: jeder muss in seinem Frei immer wieder einspringen; Erholung und Familie bleiben auf der Strecke. Viele sind soweit, dass sie am liebsten alles hinschmeißen würden, aber das Verantwortungsgefühl den Pflegebedürftigen gegenüber hält sie davon ab... Wo wären die Auswirkungen wohl schlimmer - wenn alle Pflegekräfte mal einen ganzen Tag lang streiken, oder wenn es die komplette Belegschaft von VW eine ganzen Tag lang tut? In der Hoffnung, dass sich doch noch mal was ändert…“
Rettungsdienst Bereich Dingolfing - Kehlheim – Landshut: „Covid (Verdacht) Patienten wurden gestern in ein 350km entferntes Krankenhaus gebracht, weil nur dort noch Platz war und die Häuser hier die Plätze abgebaut haben. Personal fehlt massig, da Kündigungen, Quarantäne, mehr Kranke als sonst. Fachpersonal fast unmöglich zu bekommen. Rettungsdienste werben untereinander die Leute ab. Dienstplan ändert sich mehrmals täglich. Vieles wird durch ehrenamtliche Helfer aufgefangen, aber auch denen reicht es. Masse des Personals angeschlagen und kränklich. Tägliches Corona Test. Ständig FFP2 tragen. Erhöhter Hygiene Aufwand.“
Lage in einer Betriebskita eines Klinikums in Hessen: „Ich arbeite nun schon seit 15 Jahren in dieser Einrichtung. Es gab in den Wintermonaten in den Jahren vor 2021 immer mal Personalengpässe wegen Erkältungswellen. Auch Kollegen mit chronischen Krankheiten oder altersbedingt, fielen aufgrund ihrer persönlichen Gesundheitsfaktoren mal länger aus. Das war aber dann schon erkennbar und wurde auch im Team kommuniziert und stellte somit kein Problem dar. Mittlerweile laufen meine Kollegen und ich immer häufiger im Notbetrieb, weil nach einem Wochenende die Krankmeldungen zur Zusammenlegung mehrerer Gruppen führen und somit nur noch eine geringe pädagogische Arbeit möglich ist und die Kinder nur noch betreut werden können. Auffallend ist, dass die Coronainfekte bei den gentherapeutisch behandelten Kollegen in der letzten Zeit stark gestiegen sind. Andere kämpfen mit allgemeinen körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Durchfall, Gliederschmerzen und auch Schwindel mit Schlappheit einhergehend. Die Ausfälle werden immer mehr und verlängern sich. Es ist anstrengend geworden und das Auffangen der fehlenden Mitarbeiter macht eine fördernde Arbeit mit meinen Kindern schwer bis unmöglich. Den Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan kann ich so nur beschränkt umsetzen. Das ist meine eigene Wahrnehmung, die ich in persönlichen Gesprächen mit den betroffenen Kollegen aufgenommen habe.“
Pädagogischer Bereich in einer neurologischen Klinik im Landkreis Mayen-Koblenz: "Ich bin pädagogische Mitarbeiterin in einer neurologischen Klinik (Landkreis Mayen-Koblenz). Seit Mitte März bin ich im Krankenstand, nachdem ich zuvor vier Monate eine Vollzeitkollegin zusätzlich zu meinen eigentlichen Aufgaben noch vertreten habe. Meine Hauptaufgabe war die Ausbildung und Betreuung von jungen Patientinnen und Patienten, die in der Klinik, im Rahmen von Maßnahmen der Agentur oder Rentenversicherung, stationär untergebracht sind. Nahezu alle dieser jungen Menschen sind kognitiv eingeschränkt und leiden an vielen unterschiedlichen neurologischen Erkrankungen. Teilweise haben sie gesetzliche Betreuer. In der Klink wird seit Beginn der "Impfkampagne" "geimpft". Es wurde sehr dafür geworben, dass wir uns als Mitarbeitende vor Ort spritzen lassen. Die meisten der Kolleginnen und Kollegen waren hier natürlich direkt dazu bereit. Dann ging es darum, ob unsere jungen Teilnehmenden ebenfalls in der Klinik gespritzt werden dürfen. Natürlich ging auch dies und so startete auch für sie der Impfmarathon. Wohlgemerkt!!! Ungeachtet der bisherigen schwerwiegenden Diagnosen und auch ohne eine ordentliche !informierte! Zustimmung der Betroffenen. Bedenken meinerseits oder von irgendeiner anderen Seite wurden sofort weggewischt und lächerlich gemacht. Mir (als Ausbilderin der Teilnehmenden) wurde untersagt, mit den jungen Menschen über die "Impfung" zu reden, Diskussionen zu führen, auch über aktuelle politische Themen zu reden. Auch Ansätze zu Diskussionen oder Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen wurden sofort im Keim erstickt. Selbst die Kolleginnen und Kollegen wollten keine Gespräche dbzgl. führen. Testpflicht Selbstverständlich hatten wir auch die Pflicht, uns täglich testen zu lassen. Dies wurde in der Regel relativ einfach gehandhabt, da wir uns selbst testen "durften" bei den täglichen Schnelltests. Anders natürlich bei den PCR-Tests. Diese waren notwendig nach längerer Abwesenheit und bei positivem Schnelltest. Teilweise wurde der PCR durch die Hygienebeauftragte durchgeführt. Manchmal testete jedoch auch die Ärztin, die für unseren Bereich zuständig war. Dabei kam es zum Beispiel zu einer Verletzung eines jungen Patienten, so dass er nach der Testung stark aus der Nase blutete. Ich habe diesen Vorfall dokumentiert. Bedenken meinerseits wurden auch hier abgetan. Bei mir kam es bei einem Test zu einer starken Reizung des Trigeminusnervs. "Nehmen Sie eine Ibuprofen, dann geht das wieder vorbei!" Das war die Reaktion darauf. Einrichtungsbezogene Impfpflicht Mitte letzten Jahres kamen dann die ersten Drohschreiben der Geschäftsführung, in denen mit fristloser Kündigung gedroht wurde, wenn man sich nicht spritzen lasse. Es gab weiterhin mehrfach Gespräche, bei denen neben dem Chefarzt noch die Abteilungsleitung und jemand vom Betriebsrat dabei war. Der Betriebsrat ist auf einer Welle wie die Geschäftsführung, insofern war diese Person keine Unterstützung für mich. Ich hatte keine Fragen in diesen Gesprächen, hatte diese ja auch nicht initiiert. Ich hätte auch nichts fragen können, da ich emotional so am Limit war, dass mein Kopf leer war. Ich konnte einfach diese Ignoranz der Beteiligten nicht mehr fassen. Sie verschlossen sich vor allem, stritten meine Hinweise ab und unterstellten mir mangelnde Medienkompetenz, da ich wohl die falschen Quellen hatte. Nachdem ich zuvor als stärkste und fast beste Mitarbeiterin geschätzt und gelobt wurde, war ich dies dann plötzlich nicht mehr, da ich mich der Impfung verweigerte. Schlussendlich bin ich zusammengebrochen und konnte diesen Druck nicht mehr aushalten. Mit einer schweren Depression und einer chronischen Schmerzerkrankung bin ich nun seit Mitte März arbeitsunfähig und habe seitdem weder von meinen direkten Vorgesetzten, noch von der Geschäftsleitung oder gar von Kolleginnen und Kollegen eine Nachricht bekommen. Ende April erhielt ich die Kündigung meines Arbeitsverhältnisses - ohne Angabe von Gründen - zum 30.09.22. Der Betriebsrat hat dieser Kündigung zugestimmt und mir somit den Weg vor das Arbeitsgericht erschwert. Aufgrund meiner Erkrankung konnte ich gegen diese Kündigung nicht vorgehen. Ich hatte hierzu keine Kraft mehr. Auch finanziell wäre mir das nicht möglich gewesen, da ich meine Mitgliedschaft bei Ver.di gekündigt hatte. Impfnebenwirkungen bei den Patientinnen und Patienten Direkt nach dem Beginn des Impfmarathons für unsere Teilnehmenden waren verschiedene Dinge aufgetreten. Zum einen war zu beobachten, dass sich bei vielen die Vorerkrankungen verschlimmerten (Diabetes, Blutdruck, Epilepsie). Einige berichteten darüber, dass sie am ganzen Körper große blaue Flecken hatten, die sie sich nicht erklären konnten. Nach den jeweiligen Shots hatten einige Fieber und waren mehrere Tage nicht arbeitsfähig. Auf die Impfungen hat dies NIEMAND zurückgeführt. Es wurde nicht einmal in Erwägung gezogen, dass es Nebenwirkungen sein könnten. Auch wurden die Beeinträchtigungen heruntergespielt, man solle sich nicht so anstellen, es ginge ja vorüber. Im Mai waren Betriebsratswahlen. Da ich noch immer Beschäftigte des Unternehmens war und bin, hätte ich hierzu Unterlagen bekommen müssen und auch bei der Wahl hätte ich mitwählen dürfen. Ich habe nichts dazu bekommen. Bis heute weiß ich nicht, wie der neue Betriebsrat zusammengesetzt ist. Zur Ergänzung Ich bin in der DDR aufgewachsen. Bereits 1988 wurde mir das Weiterführen meines Lehramtstudiums erschwert und schließlich verhindert, da ich eine kritische Haltung dem damaligen System gegenüber geäußert hatte. Das was ich nun beruflich seit 1,5 Jahren erlebt habe, erinnert mich massiv an die Verhältnisse zum Ende der DDR hin. Erneut stehe ich nun vor einem Aus für mich. Meiner Arbeit, die ich immer mit Herzblut und großem Engagement ausgeführt habe, darf ich nun nicht mehr nachgehen, da der jetzige Staat mir dies erneut verbietet."
Ein Bericht aus BW: "Ich arbeite in einer psychiatrischen Klinik. Durch C sind - was Hygiene und Dokumentation betrifft - deutlich mehr Belastungen im Berufsalltag hinzugekommen. Unsere Patienten dürfen - wie alle anderen Menschen - keinen Besuch bekommen. Sie können allerdings ihre Angehörigen außerhalb der Klinik treffen. Ausnahmefälle gibt es für nicht mobile Patienten. Die Patienten müssen, wie wir Mitarbeiter auch, FFP2-Maske tragen. Hat schon mal jemand autogenes Training oder Muskelentspannung mit Maske im Gesicht gemacht...? Atemübungen? Für alle Menschen, die sich stationär behandeln lassen, ist der Besuchs-Stopp eine weitere Belastung in einer sowieso belastenden Situation. Bei all dem, was ich an Maßnahmen erlebt habe, ist die Testung von uns ungeimpften Mitarbeitern Diskriminierung pur. Geimpfte dürfen sich alleine testen, Ungeimpfte müssen sich unter Aufsicht (!!!!!!) testen, um anschließend die Verantwortung für die Patienten zu tragen, was man uns durchaus noch zutraut. Und um dann vielleicht diejenigen, welche uns " beaufsichtigten“ anschließend sogar noch einzuarbeiten. Testen unter Aufsicht.... Was macht das mit denen, die "beaufsichtigen" und denen, die sich dieser Schikane aussetzen müssen ...? Was impliziert so eine Verordnung? Man traut uns zu, aufgrund unserer Qualifikationen Medikamente zu richten, Entscheidungen zu treffen ob z.B. ein erhöhter Puls psychisch bedingt ist oder doch ein somatisches Problem dahintersteckt und vieles mehr. Doch das wir uns verantwortungsbewusst alleine testen und das korrekt machen - traut man uns das nicht mehr zu...? Wir haben seit C einmal einen Bonus erhalten, angepasst an die jeweiligen Verträge. 100% Kraft voller Bonus, 50% Kraft halber Bonus usw... Mitarbeiter in einem Rathaus einer nahen gelegenen Kleinstadt bekamen bereits ab 2020 einen jährlichen Bonus für die erschwerten Bedingungen. Es sei ihnen gegönnt, doch wo bitte ist die Verhältnismäßigkeit? Nur Beispiele aus dem Alltag. Kleinigkeiten vielleicht. Was sie alle gemeinsam haben ist eine "Nicht-Wertschätzung" unserer Berufe. Der Umgang mit uns Pflegenden spiegelt den Umgang mit den Kranken, Hilflosen, Alten wider. Der Gesellschaft. Traurig."