Elektronische Patientenakte (ePa) – Sind meine Daten sicher?

Politik und Krankenkassen werben eifrig für die ePa für alle gesetzlich Krankenversicherten als größtes Digitalprojekt und Sprunginnovation.

Seit Herbst 2024 haben die Krankenkassen Informationsbriefe zur ePa an ihre Versicherten versendet. In der Regel wurde auch umfassend über die möglichen Widerspruchsoptionen aufgeklärt, denn die Anlage der ePa erfolgt ab 15. Januar automatisch für alle, die nicht ausdrücklich von Ihrem Widerspruchsrecht Gebrauch machen (Opt-out-Regelung).

Pro und Contra

Allem voran wird mit der Transparenz der eigenen Gesundheitsdaten geworben und der größeren Informiertheit der Versicherten. Eine bessere Versorgung und auch der schnelle Zugriff auf lebensrettende Daten im Notfall stehen sicherlich auf der Plus-Seite. Mittels einer App soll jeder selbst entscheiden können, welche Daten gespeichert werden und wer Zugriffsrechte erhält.

Ist das so???

Bisher wurde die sichere Verschlüsselung der persönlichen Daten zugesichert, die keine Rückschlüsse auf die Person zulässt. Datenschützer bemängelten jedoch von Anfang an die Unsicherheit durch Datenlecks.

Neben der persönlichen Nutzung der Gesundheitsdaten werden diese aber auch der Forschung bereitgestellt. Mit der ePa und dem Forschungszentrum Gesundheit (FDZ) sollen ab 2025 Daten von Geburt an bis zum Tod gesammelt werden, mit dem Ziel den größten und repräsentativsten Gesundheitsdatensatz weltweit aufzubauen. Auf der Digital Health Conference am 28. November 2024 äußerte Lauterbach, dass es pro Jahr eine Milliarde Arzt-Patientenkontakte in den Praxen gibt. „Ohne die ePa wären diese umfassenden Datenspenden nicht möglich.“ Tag für Tag wachse der Datenschatz beim FDZ Gesundheit, der auch um weitere Daten aus mehr als 400 medizinischen Registern und Genomdaten ergänzt werden soll.

Die Abrechnungsdaten der Krankenkassen fließen bereits jetzt schon ins FDZ. Nun sollen die Daten der ePa als pseudonymisierte Krankenversichertennummer zusätzlich verknüpft werden. Die Auswertung der Daten soll eine bessere Gesundheitspolitik ermöglichen und damit künftig auch KI-Systeme trainiert werden. Im Forschungsumfeld des Forschungsdatenzentrums ´confidential Computing sind die Daten allerdings nicht mehr verschlüsselt, so Lauterbach. Forscher sollen auf erfolgreichen Antrag Zugriff auf die Daten erhalten, wobei der Forschungszweck entscheidend ist. Die Daten, so Lauterbach weiter, würden dieses sichere Umfeld aber nicht verlassen.

Meta, OpenAI und Google an Daten interessiert

„Wir sind im Gespräch mit Meta, mit OpenAI, mit Google, alle sind daran interessiert, ihre Sprachmodelle für diesen Datensatz zu nutzen, beziehungsweise an diesem Datensatz zu arbeiten“ so Lauterbach.  Weiter bezeichnet er die Medizin als fantastischen Wirtschaftszweig.

Elektronischer Impfpass wird Teil der ePa sein

Neben den allgemeinen Gesundheitsdaten wird nun auch der Impfpass ab 2025 in die ePa integriert. Bisher war die Anlage freiwillig. Wer der ePa aktiv widerspricht, erhält auch keinen digitalen Impfpass.

Fragen zu Widerspruchsmöglichkeiten beantworten wir gerne unter:

kontakt@zentrum-gesundheit-soziales.de oder

telefonisch unter 0159 03898420.

Quellen:

heise.de

apolut.net

www.health-conference.de

Schreibe einen Kommentar