Statement zu Lauterbachs Rede in Magdeburg 

Statement der freien Gewerkschaft Zentrum Gesundheit & Soziales vom 28.06.2022 zur Rede des Bundesgesundheitsministers K. Lauterbach.

Knapp eine Woche nach der von Verdi initiierten Kundgebung in Magdeburg vom 22.06.2022 nimmt die Diskussion über bestimmte Inhalte der Rede von Herrn Lauterbach noch immer kein Ende. Während Stimmen der Empörung immer lauter werden, bleiben andere stumm.

Grund für den Eklat sind Aussagen von Herrn Lauterbach auf der Verdi Bühne, die einen Teil der anwesenden Menschen diskreditierten.

In aller Öffentlichkeit legte Herr Lauterbach in seiner Funktion als Bundesgesundheitsminister seine persönliche Haltung gegenüber dem ungeimpften Personal im Gesundheitswesen offen dar.

So stellte er die Behauptung auf, ungeimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege hätten in der Zeit der Pandemie mit ihrer Arbeit keinen Beitrag dazu geleistet, dass Patienten überlebt hätten, und dass Deutschland in einer Art und Weise durch die Pandemie gekommen sei, wie es vielen Ländern nicht gelungen wäre.

Des Weiteren erkannte er den wörtlich ausgegrenzten Teilnehmern auch ihr Recht auf Versammlungsfreiheit ab, indem er an sie gerichtet verlautbarte, sie hätten kein Recht, hier zu sein.

Auch Frau Petra Köpping, die Gesundheitsministerin von Sachsen, die als nächste Rednerin nach dem Bundesgesundheitsminister auf Verdis Bühne sprach, äußerte bedauerlicherweise keinerlei schlichtende Worte zu Lauterbachs verbaler Entgleisung gegenüber den betroffenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Kundgebung.

Verdi betitelte auf ihrer Website die Teilnehmer der Kundgebung, die gegen die sektorale Impfpflicht demonstriert haben, als störend und ließ die spaltenden und diffamierenden Inhalte von Lauterbachs Rede unkommentiert stehen.

Für Verdi-Bundesvorsitzende Frau Sylvia Bühler sind die Versprechungen, die Politiker wie K. Lauterbach und P. Köpping seit Jahren machen, als großer Erfolg der jahrelangen Aktionen und Proteste von Verdi zu werten.

Wir als Vorstand der freien Gewerkschaft Zentrum Gesundheit & Soziales waren irritiert über die oben beschriebenen Inhalte der Verdi-Kundgebung.

Es gab unsererseits keine Erwartungshaltung was die Inhalte der Rede des Bundesgesundheitsministers betrifft.

Die offensive und verachtende Wortwahl des Herrn Lauterbach gegenüber ungeimpften Mitarbeitern des Gesundheitswesens hat uns jedoch schockiert.

Besonders im Gesundheitswesen ist jeder Erfolg, unsere bedürftigen Mitglieder der Gesellschaft medizinisch, therapeutisch und pflegerisch adäquat zu versorgen, nur dann möglich, wenn alle beteiligten Berufsgruppen als Fachexperten im multiprofessionellen Team gemeinsam agieren und intervenieren.

Diese Teams sind ähnlich einem Bienenstock derart aufeinander abgestimmt, dass jede der Berufsgruppen ihre Fachexpertise einfließen lässt und ihren Beitrag dazu leistet, den Menschen in seiner gesundheitlichen Ausnahmesituation optimal zu versorgen.

Der sogenannte Impfstatus, der all die Jahre vor 2020 zu Recht zu den sensiblen Gesundheitsdaten zählte und besonderem Datenschutz unterlag, war im Alltag kein Gesprächsthema und völlig irrelevant bei der Kompetenzbeurteilung oder gar bei der Berufseignung des jeweiligen Mitarbeiters.

In der heutigen Zeit bezieht sich „der Impfstatus“ nahezu ausschließlich auf die Thematik der Impfung gegen Covid 19.

Plötzlich darf anscheinend jeder Mensch sein Gegenüber nach dessen Impfstatus fragen und nach Erhalt der Antwort sein Urteil über diesen fällen.

Bedauerlicherweise wird den ungeimpften Mitarbeitern nicht selten die Fachexpertise und Eignung oder gar, wie durch Herrn Lauterbach in seiner Rede auf der Verdi-Bühne dargestellt, der wertvolle alltägliche Beitrag zur Versorgung unserer Bedürftigen aberkannt.

Wir, der Vorstand von Zentrum Gesundheit & Soziales, sehen ein großes Problem in dieser Entwicklung, die unserer Ansicht nach auf keinen Fall weiter forciert werden darf. Schon gar nicht dürfen diskriminierende und hetzerische Reden von Politikern ausgehen und von Gewerkschaften auf deren Bühne geduldet werden.

Als freie Gewerkschaft vertreten wir weiterhin die individuelle Impfentscheidung.

Die Entscheidung für oder gegen eine Impfung muss jeder Mensch für sich selbst, ohne Druck und vor allem ohne Befürchtung eines eintretenden Übels in Form von arbeitsrechtlichen und/oder freiheitseinschränkenden Maßnahmen, treffen können.

Zur Entscheidungsfindung hat jeder Mensch das Recht auf eine ausführliche und individuelle medizinische Beratung. Die Aufklärung über die Wirkung eines Präparates, über den möglichen Benefit für den eigenen Organismus, aber auch über mögliche Komplikationen und Nebenwirkungen, welche eintreten könnten, ist von enormer Wichtigkeit.

Wir schätzen, schützen und respektieren die privaten und persönlichen Beweggründe für oder gegen medizinische Maßnahmen jeder Art.

Es ist uns ein großes Anliegen, dass nicht nur unsere Mitglieder, sondern alle Menschen unserer freiheitlichen, demokratischen Gesellschaft keinerlei Nachteile in ihren Lebensbereichen erleiden, die auf ihrer individuellen Entscheidung im Rahmen des Grundrechts auf körperliche Unversehrtheit basieren.

Lasst uns diesen Weg gemeinsam gehen. Lasst uns eine menschliche und wertschätzende Grundhaltung im Umgang mit unseren Nächsten leben.

Lasst uns die tiefe Spaltung überwinden und neue Brücken bauen.

Eine zufriedene und (angst-) freie Gesellschaft ist nicht zuletzt auch eine gesunde Gesellschaft.

Ihre Vorstandsmitglieder der freien Gewerkschaft Zentrum Gesundheit & Soziales.


Das sagen unsere Mitglieder

»Zu Lauterbach seiner Rede, kann ich nur eins sagen: 

DAS KARMA SCHLÄGT DOPPELT UND DREIFACH ZURÜCK !!! 

Wer wischt Ihnen dann Ihren Allerwertesten ab, wenn alle geimpften Pflegekräfte wegen Krankheit und Impfnebenwirkungen ausfallen??? 
Schon mal Gedanken darüber gemacht, sicher nicht, denn Sie werden ja nicht krank oder pflegebedürftig!!!!«
„Vor Ort war ich nicht, aber was filmisch von einem Teil der Rede des Gesundheitsministers Lauterbach auf der Ver.di Veranstaltung vom 22.06.22 dokumentiert ist, reicht zur Beurteilung.

Er spricht demonstrierende Pflegekräfte wiederholt direkt an: Sie als Ungeimpfte hätten keinen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie geleistet, hätten gar kein Recht, hier vor Ort zu sein und gegen die [sektorale] Impfpflicht zu protestieren, der Erfolg sei den nicht gegen die Impfpflicht Protestierenden zu verdanken.

Ja, es ist eine Unverschämtheit, so gegen Menschen zu hetzen, sie so auszugrenzen, so eine Spaltung zu betreiben. Und die Stirn zu haben, die Tatsache, dass ALLE Pflegekräfte und Beschäftigte im Gesundheitswesen seit über 2 Jahren ihr Bestes an ihrem Platz geben, egal ob sie gegen Corona geimpft sind oder nicht, unter den Tisch fallen zu lassen. Sprachlos macht ihr Absprechen des Rechts auf freie Meinungsäußerung und des Demonstrationsrechtes.

Sie sind untragbar und menschlich ungeeignet als Gesundheitsminister Hr. Lauterbach, bitte treten Sie zurück.“

Gabi Bernreuter
„Lauterbach 
Ich kann nicht fassen, dass ein hochbezahlter Politiker solche Äußerungen tut. Einer, der sich normalerweise auf die Seite derjenigen stellen sollte, die das System stützen!
Gerne wüsste ich, ob dieser Mensch gut schlafen kann und von wem er bezahlt wird! ...Das eine weiß ich nicht, das andere schon!!“
Ein kurzer Gedanke zu unserem Coronaminister und seinem Auftritt in Magdeburg:
Warum bin ich nicht entsetzt und vor den Kopf geschlagen auch nicht wütend nach dieser vernichtenden Aussage gegenüber den ungeimpften Angestellten im Gesundheitswesen?
Ganz einfach er hat vielleicht das erste Mal wirklich die Wahrheit gesagt, was er fühlt und denkt, hat sich in einer kurzen unkontrollierten Zeit so offenbart, sein Innerstes nach außen gekehrt.
Er verachtet und hasst alle Leute die nicht seiner Agenda, seinen Vorgaben und seinen Hirngespinsten folgen, das musste er wohl einfach mal rauslassen. Jetzt hat er es uns aber gezeigt!!! Fernab von jeglicher Arbeitswelt und Realität im Gesundheitsbereich. Nur weiter so!!